Donnerstag, 23. Dezember 2010

Scheuerlappen

Den Babys gefällt es augenscheinlich sehr gut im Wohnzimmer. Sie haben auch das angrenzdende Eßzimmer schnell erobert und schauen sich alles an. Der Wischer ist im Dauereinsatz, denn die Seenplatte ist unglaublich. Ich frage mich immer wieder, wie soviel Flüssigkeit in so einen kleinen Hund passen kann.

Arwen putzt, säugt und pflegt ihre Welpen vorbildlich. Allerdings habe ich bei den Größenverhältnissen immer die Idee, dass es sich genau so anfühlen muss, wenn einem jemand mit einem Scheuerlappen das Gesicht wäscht. Ihre Zunge ist wirklich groß im Vergleich zu den kleinen Köpfchen.

Nach wie vor versinken wir im Schnee und ich frage mich wirklich, ob ich Wimpel an den Kleinen anbringen muss, damit ich sie im Garten wiederfinden werde. Aber zuerst gab es am Wochenende eine große Fuhre Besuch für die Bande. Im Wohnzimmer trafen sich viele Besucher, um die Welpen zu beschnuckeln. Abends waren wir alle rechtschaffen müde. Ich schlief ja direkt neben der Kiste der Babys. Arwen schnarchte durchdringend und die Kleinen verarbeiteten mit leise Quietschern ihre Erlebnisse.

Weihnachten warf die Schatten voraus und ich musste feststellen, dass meine guten Organisationstalente mich doch etwas verlassen haben. Karten schreiben, Geschenke einpacken und alles wurde in letzter Minute erledigt. Währenddessen schneite es unentwegt. Nur am Donnerstag gab es dann noch prächtigen Eisregen auf den angetauten Schnee. Die Reise zur Arbeit ist immer wieder ein Erlebnis und wenn die Bahn dann fährt, habe ich auf meinem Stehplatz auch prima Zeit zum Lesen!

Samstag, 18. Dezember 2010

Der große Umzug

Nach einer generalstabsmäßigen Reinigung des Wohnzimmers sollte er erfolgen, der Umzug der Wurfkiste vom Gästezimmer ins Wohnzimmer. Natürlich hatte ich das am Sonnabend geplant, während draußen der Eisregen auf Bergfelde niederging. Also alles ganz einfach, die Babys im Korb geparkt, Box mal eben über die vereiste Kellertreppe gewuchtet, über die Veranda rangiert und im Wohnzimmer aufgestellt. Dabei wurden eine Menge undamenhafte Kraftausdrücke benutzt und etliche Blessuren eingefangen.

Dann endlich die Babys eingesammelt und schnell nach oben mit den Kleinen. Die fühlten sich am neuen Standort sichtlich wohl.Arwen findet es auch schön, wenn das ganze Rudel zusammen ist und sie alles mitbekommt, was sich rundherum abspielt.

Für mich war hiermit der erste Teil der persönlichen Herausforderung gemeistert. Im Welpenraum unten herrschten meist um 22-23° Celsius, was meine eigene Wohlfühltemperatur um ca. 5° Celsius deutlich übersteigt. Im Erdgeschoß herrscht wieder züchterfreundliches Klima. Die Welpen machten übrigens auch die Erfahrung, dass eine Wurmkur nicht ganz so lecker schmeckt wie sie aussieht. Diesmal spuckten sie weiße Paste auf meine T-Shirts. Sonst geht es allen gut, die Kleinen nehmen zu, können schon blinzeln und fangen an, mich wahrzunehmen.

Allerdings schneit es draußen unentwegt und so langsam frage ich mich, wie der nächste Umzug der Welpen in den Garten vollzogen werden soll. Ob sie wohl zu kleinen Schneehasen mutieren werden?

Sonntag, 12. Dezember 2010

Zwei Wochen sind vergangen

Die Welpen wachsen und fressen und schlafen und quietschen. Es ist also alles so, wie es sein soll. Alles, nein nur fast alles. Arwen findet neuerdings, sie muss ihr Futter vergraben für schlechte Zeiten. Blöd nur, dass ich fast im ganzen Haus Laminat verlegt habe, welches auch den Welpenraum ziert. Das geht jetzt so, Tür auf, Hund begrüßen und die Trullis einsammeln, die schon unter meinen Schuhen zerbröselt sind. Nachts übrigens ein prima Fußpeeling für die Wellness-suchende Züchterin!

Nachdem Arwen fast fünf Tage unentwegt in der Kiste verbracht hat, ich musste sie an der Leine zum Gassi gehen ziehen, hat sie beschlossen, wieder am gesellschaftlichen Leben teil zu nehmen. Zuerst lag sie einfach neben der Kiste. Dann kam sie nach über einer Woche im Kellergeschoß wieder ins Wohnzimmer. Die Türen sind alle geöffnet, damit sie jederzeit wieder zu ihren Babys eilen kann.

Am Sonntag hatten wir dann unsere Weihnachtsfeier von Hundesportverein. Für diese Zeit hatte ich mir ein paar erfahrene Welpensitter bestellt, war aber dann unruhig und brach bald auf. Zu Hause angekommen, bot sich mir ein Bild des Friedens. Der Garten lag tief verschneit und im Welpenzimmer brannte ein kleines Licht. Man kann vom Garten aus in das Fenster sehen und so konnte ich feststellen, dass es Arwen gut hatte.

Die Zeit vergeht und schon haben die ersten Babys die Augen schon einen winzigen Schlitz geöffnet. Bald werden sie sehen können und auch die Ohren öffnen. Dann erfolgt der große Umzug, mitten ins Wohnzimmer und ins Getümmel.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Die ersten Tage ...

Froh und glücklich über den tollen Wurf sank die erschöpfte Züchterin ins Bett, um bald darauf von kleinen, hungrigen Hovis geweckt zu werden. Aber so ist es eben und nach ca. vier Wochen kann auch der Züchter wieder mehr Zeit am Stück schlafen. Nun hatte ich also Welpen-TV, direkt vor meinem Bett.

Allerdings wollte Arwen zwei Tage nichts fressen und verschmähte auch ihr Trockenfutter. Welpenmilch nahm sie mir ab, aber das Futter wollte sie partout nicht haben. Ihr Blick besagte ganz eindeutig, Frauchen, hast Du das mal probiert? Das soll ich essen? Guter Rat war Teuer und so beschloss ich, Dosenfutter könnte gut unter das Trockenfutter passen. Schade nur, dass ich diese Idee am Sonntag hatte. So halfen wieder die Nachbarn Corina und Dirk aus der Patsche und borgten uns eine Büchse Hundefutter aus. Und Arwen fraß nun das gemischte Futter und war zufrieden.

Die Babys entwickeln sich gut und Arwen sorgt ganz vorbildlich für sie. Die Kiste ist blitzsauber und die Kleinen mosern wenig rum und schlafen viel. Die Zuchtwartin sah den Wurf an und war zufrieden.

In einer Nacht fiel mir dann auf, dass der Wurf unruhiger war. Ein Blick auf das Thermometer klärt alles. Die Heizung lief auf vollen Touren und trotzdem reicht die Wärme nicht aus. Zum Glück hatten uns Freunde aus dem Verein schon einen Ölradiator gebracht, der schnell aufgestellt wurde und die Babys konnten sich wieder entspannt in der Kiste bewegen, ohne sich als murrende Pyramide zu stapeln.

Die nächste Erkenntnis war, dass die Wäscheleinen nicht ausreichten, um die viele Hundewäsche zu trocknen. Ein Wäschetrockner musste her. Wollte ich eigentlich nie haben, bei einem Winterwurf macht man Zugeständnisse, wenn man sein eigenes Wohnzimmer benutzen will und auch noch nach draußen schauen möchte.

Na klar, die Waschmaschine musste dann auch noch auslaufen. Zum Glück hatte der nette Monteur eine Idee zur Reparatur und er war trotz Schneechaos in Bergfelde eingetroffen. Ich hatte da weniger Glück. Nun wollte ich ja immer noch dringend zum Zahnarzt und versuchte, mit der S-bahn in die Stadt zu gelangen. Nach 45 eisigen Minuten auf dem Bahnsteig dreht ich um und beschloss, etwas Hund auf die Zahnschmerzen zu legen. Das half schon vor zehn Jahren, als ich Bona Dea vom Züchter abholte.

Samstag, 4. Dezember 2010

Deckfahrt und Wurfvorbereitungen...

Endlich war es soweit und nach dem stundenlangen Studium im Dogbase (Züchterprogramm), fuhr ich mit meiner Freundin Suse mit Arwen zum Decken zu Alfons von den Äckern, in den Nähe von Dortmund. Nach einer langen Fahrt landeten wir in der Nähe von Dortmund und wurden dort von Claudia, der Deckrüdenbesitzerin, sehr nett aufgenommen.

Arwen und Alfons fanden Gefallen aneinander und nach einer kleinen Spielrunde war der Deckakt erledigt. Beide waren ja "Erstlingshunde", haben sich aber toll verhalten und alles klappte problemlos. Claudia bemerkte noch, dass es ja schließlich auch ein Wetter zum Helden zeugen wäre. Ende September hatten wir noch 25° Grad.

Wir fuhren in unser Hotel und hatten dort ein riesiges Zimmer für uns. Nur Arwen konnte nicht so gut schlafen, da sie ca. drei Stunden versuchte, Haare aus dem Hals zu husten. Am nächsten Tag machten wir uns nach einem weiteren Besuch bei Alfons auf den Rückweg nach Berlin. Arwen schlief in ihrer Box, während wir bei sommerlichen Temperaturen zwei Stunden in einer Vollsperrung standen.

Wieder zu Hause gelandet, begann das Warten. Arwen zeigte mir recht bald, dass sie unheimlichen Hunger hatte. Das meist recht lautstark und durchaus nachdrücklich. Nach etwas mehr als vier Wochen begaben wir uns zum Ultraschall und ich sah, dass Arwen trächtig war.

Nun begann nach der Planungsphase die Umsetzung meiner Ideen. Ich konnte neun fleißige Helferlein gewinnen, die mir halfen, den Garten welpendicht zu gestalten und die Scheune auszuräumen. Dazu knipperten wir unter anderem über 50 m Karnickeldraht an den Zaun. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle meinem genialen Nachbarn Dirk, der den Einfall hatte, den Draht mit Kabelbinder zu befestigen. Das sparte und viel Zeit und abgebrochene Fingernägel.

Die Scheune wurde aufgeräumt und sicher für die Welpen gestaltet, damit es auch bei schlechtem Wetter einen trockenen Spielplatz gibt und auch die Besucher im Trocknen sitzen können. Nachdem In-Door-Spielplatz und Zaun fertig waren, konnten wir am 14. November bei 19 ° Grad unser Essen auf der Terrasse einnehmen. Arwen ließ sich von allen Anwesenden ablieben und machte für uns Blödsinn, indem sie sich mit ihrem großen Babybauch auf dem Rücken drehte und den Bauch in die Sonne hielt.